18.07.2021
FAQ Energieversorgung
Warum sind auch Gebiete vom Stromausfall betroffen, die nicht selbst überflutet wurden?
Strom wird je nach Entfernung in unterschiedlichen Spannungsebenen transportiert. Die Versorgung von Haushalten erfolgt im Niederspannungsnetz. Die Energie wird vom Mittelspannungsnetz in das Niederspannungsnetz transformiert. Wenn eine Mittelspannungsstation beschädigt wurde oder im Überschwemmungsgebiet liegt, kann diese nicht genutzt werden, wodurch die Verbindung zu nachfolgenden Bereichen fehlt.
Weiterhin verzweigt sich das Niederspannungsstromnetz in Strängen zur Versorgung aller Hausanschlüsse. Bildlich vergleichbar zu den Ästen eines Baumes. Wenn ein Strang beschädigt wurde, wie durch die aktuelle Überflutung an vielen Stellen geschehen, kann die Belieferung von im Verlauf des Stranges folgenden Hausanschlüssen nicht mehr erfolgen. Es kann in so einem Fall auch vorkommen dass der gesamte Strang außer Betrieb genommen werden muss.
Aufgrund des enormen Ausmaßes an Stromnetzschäden aus der aktuellen Überflutung, sind von diesem Sachverhalt derzeit leider Mitmenschen in Bad Neuenahr Ahrweiler betroffen.
Haben die ATW ausreichend Ressourcen zur Schadensbehebung?
Derzeit arbeiten die Ahrtal-Werke mit Partnern sowie befreundeten Stadtwerken und dadurch mit mehr als 75 Personen in der Schadensbehebung.
Wann haben wir wieder Strom?
Es ist den Ahrtal-Werken trotz des immensen Ausmaßes der Schäden bereits gelungen die Stadtteile
• Kirchdaun,
• Gimmigen,
• große Teile Heimersheims,
• Teile von Bad Neuenahr
• und Teile der Verbindung von Bad Neuenahr nach Ahrweiler
wieder mit Strom zu versorgen.
Eine konkrete Aussage auf Ebene einzelner Straßen zu treffen, ist aktuell leider nicht möglich, da dies abhängig von den vorgefundenen Schäden im Stromnetz des jeweiligen Bereiches ist. Bis eine vollständige Stromversorgung wiederhergestellt werden kann, können trotz des enormen Einsatzes Wochen vergehen. Um den Prozess so effizient wie möglich zu gestalten, bitten wir Sie, die Einsatzkräfte zu unterstützen, indem Sie bspw. den Zugang zu den Netzstationen sowie zum Hausanschluss ermöglichen.
Warum dauert die Instandsetzung des Stromnetzes trotz der vielen Einsatzkräfte so lange?
Infolge der Extremwetterereignisse wurden viele Netzanlagen beschädigt. Im ersten Schritt müssen deshalb alle Stromnetzstationen von Schlamm und Geröll befreit werden.
Mit den noch vorhandenen Netzteilen wird eine zunächst provisorische Stromversorgung errichtet. Dabei müssen vor Inbetriebnahme alle Hausanschlüsse einer Untersuchung unterzogen werden, bevor diese wieder mit Strom versorgt werden können.
Im Anschluss muss das Stromnetz nahezu vollständig erneuert werden. Der Zugang zu den Hausanschlüssen ist somit für die ATW zwingend notwendig.
Wie sieht es mit der Gasversorgung aus?
Das Gasnetz der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gehört den Ahrtal-Werke, wurde aber zur Betriebsführung an die enm (Energienetze Mittelrhein) verpachtet. Die Schäden im Gasnetz sind, nach einer ersten Einschätzung der enm, so groß, dass mit monatelangen Einschränkungen der Gasversorgung zu rechnen ist.
Wie steht es um die Fernwärmeversorgung?
Im Gegensatz zur Wärmeversorgung mit Gas wird die Fernwärmeversorgung voraussichtlich bereits nach einer Woche in weiten Teilen wieder zur Verfügung stehen. Mit dieser Lösung besteht auch die Möglichkeit, eine Versorgung für weitere sich unmittelbar an der Fernwärmetrasse befindende oder mit Vorsorge-Hausanschluss ausgestattete Haushalte bereitzustellen.
Wo erhalte ich weitere Informationen zur aktuellen Situation der Stromversorgung?
Um eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, verlinken die Ahrtal-Werke auf Ihrer Internetseite zur gemeinsamen Informationsaufbereitung auf die Seite der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Weitere Informationen finden sie auf der Internetseite der Ahrtal-Werke unter „Aktuelles“.
Darüber hinaus stehen die Ahrtal-Werke mit einem persönlichen Ansprechpartner unter der Telefonnummer 02641 9050-0 zur Verfügung.
Die Ahrtal-Werke wünschen allen Einwohnerinnen und Einwohner viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation. Sie danken allen HelferInnen sowie UnterstützerInnen.