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12.05.2023

Thermalquelle spendet Energie für Fernwärmenetz

Ahrtal-Werke realisieren gemeinsames Nachhaltigkeitsprojekt mit der Kreisstadt sowie der Ahrtal- und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH. Die gewonnene Wärme aus der Heilquelle kann bis zu 250 Einfamilienhäuser im Jahr beheizen.

Der Große Sprudel im Kurpark Bad Neuenahr hat eine neue, besonders wertvolle Aufgabe. Die staatlich anerkannte Heilquelle spendet nicht mehr nur gesundheitsförderndes Wasser zum Trinken, sondern ist Zentrum eines neuen Projektes zur nachhaltigen Wärmeerzeugung im Ahrtal. Denn die Ahrtal-Werke Bad Neuenahr-Ahrweiler speisen neuerdings Energie aus dem Großen Sprudel in ihr Fernwärmenetz ein.

„Nachhaltiger und regionaler geht Wärmeerzeugung nicht“, freut sich Bürgermeister Guido Orthen und erklärt: „Gerade in der aktuellen Diskussion um erneuerbare Energie haben wir mit diesem Projekt in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen weiteren Schritt hin zu einem nachhaltigen Ahrtal gemacht.“

Mit rund 600 kW ist die Heizleistung aus dem warmen Quellwasser enorm: Jährlich können aus dem Großen Sprudel bis zu 5 Millionen kWh Wärme erzeugt werden. Das entspricht in etwa dem jährlichen Verbrauch von rund 250 Einfamilienhäusern. Diplom-Ingenieur Christophe Vianden, Bereichsleiter Energiewirtschaft und Projektierung bei den Ahrtal-Werken, betont: „Unser Fernwärmenetz in Bad Neuenahr-Ahrweiler kommt derzeit auf jährlich rund 40 Millionen kWh Wärmeabsatz pro Jahr. Die Heilquelle kann mit bis zu 5 Millionen kWh nun rund ein Achtel der benötigten Wärmemenge bereitstellen.“

Die Idee, Wärme aus dem Großen Sprudel nutzbar zu machen, entstand bereist 2020. Die Kreisstadt als Eigentümerin des Großen Sprudels, die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH als Betreiberin und die Ahrtal-Werke als regionaler Energieversorger waren bereits in die Planungen eingestiegen, als 2021 die Flut kam und das Projekt vorübergehend pausieren ließ.

Im vergangenen Jahr haben die drei Kooperationspartner das Thema wieder aufgegriffen und konkretisiert. Vom Großen Sprudel wurde Ende 2022 eine Leitung ins Heizkraftwerk Beethovenstraße gelegt. Dort kommt das warme Quellwasser mit einer Temperatur von rund 30 Grad an. Wärmepumpen entziehen dem Quellwasser diese Wärme und speisen sie direkt in das örtliche Fernwärmenetz der Ahrtal-Werke ein. Die Beschaffenheit des Wassers ändert sich dadurch nicht, es wird lediglich um etwa 15 Grad abgekühlt.

Die Ahrtal-Werke bauen damit das Fernwärmenetz mit hochwertiger, regionaler und erneuerbarer Energie konsequent weiter aus.

Zurzeit werden bereits mehr als 350 Anschlüsse mit nachhaltiger Wärme beliefert, darunter beispielsweise auch der Kurpark und das Rathaus der Kreisstadt. „Für die Zukunft heißt das auch, dass mit der Wärmeleistung aus dem Großen Sprudel die gesamten Kurpark-Liegenschaften mit der neuen Konzerthalle komplett klimaneutral beheizt werden könnten“, erklärt Jan Ritter, Geschäftsführer der Marketing GmbH.

Der Große Sprudel wurde 1861 entdeckt und bildet die Grundlage des Heilbades Bad Neuenahr und seinem Bad-Titel. Aus einer Tiefe von 95 Metern und bis zu 36 Grad warm sprudelt das Heilwasser mit Hilfe natürlicher Kohlensäure in einer bis zu 10 Meter hohen Fontäne an die Oberfläche. Schon kurz nach der Entdeckung war sich die Wissenschaft über die heilende Wirkung des Wassers einig, das besonders reich an wertvollen Mineralien und Spurenelementen ist.

Nun ist der Große Sprudel darüber hinaus auch klimaneutraler Wärmelieferant.


Der Große Sprudel ist touristischer Kundenmagnet im Kurpark sowie neuerdings Bestandteil der innovativen Kraft-Wärmekopplung der Ahrtal-Werke für eine nachhaltige Wärmeversorgung der BürgerInnen von Bad Neuenahr-Ahrweiler