Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler nach der Flutkatastrophe wieder mit Strom versorgt
Eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Seit die Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15.07.2021 Leid und Trauer über das Ahrtal brachte, arbeiten die Ahrtal-Werke durchgehend, 7 Tage die Woche, an der Wiederherstellung der örtlichen Strom- und Fernmwärmeinfrastruktur. Trotz der verheerenden Schäden konnte die Fernwärmeversorgung bereits nach wenigen Tagen wieder sichergestellt werden. Nun ist es auch gelungen die Stromversorgung in Bad Neuenahr-Ahrweiler fast vollständig wiederherzustellen.
„Die Wiederversorgungsquote liegt bei nahezu 100%. Problematisch sind derzeit nur noch vereinzelte Anschlüsse, bei denen die Infrastruktur besonders hart getroffen war oder bei denen die zukünftige Nutzbarkeit des Gebäudes in Frage steht“ erklärt Thomas Hoppenz.
Oberste Priorität der Ahrtal-Werke bei der Instandsetzung war der Schutz der Bürgerinnen und Bürger, sowie eine möglichst schnelle Wiederversorgung der Bevölkerung. „Dass wir in der Lage waren, trotz des unbeschreiblichen Ausmaßes an Schäden vergleichsweise schnell alle Bürgerinnen und Bürger wieder mit Strom zu versorgen ist eine großartige Leistung unserer KollegInnen und MitarbeiterInnen, wie auch der vielen großzügigen Unterstützer und Partnerunternehmen. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken“ ergänzt Dominik Neswadba.
Nachdem nun zunächst die Wiederversorgung der Bevölkerung mit Strom gewährleistet ist, werden die Ahrtal-Werke mit einer vollständigen Sanierung des Stromnetzes beginnen müssen.
Kunden die in den nächsten Tagen, trotz vorhandener Prüfung und Inbetriebsetzung des Anschlusses durch einen eingetragenen Installateur, keine Stromversorgung vorfinden, werden gebeten die Ahrtal-Werke hiervon in Kenntnis zu setzen.
Im Zuge der aktuellen Arbeiten zur Wiederherstellung und Prüfung des Stromnetzes treffen Mitarbeiter oder Partnerbetriebe der Ahrtal-Werke aktuell wiederkehrend auf Anlagen, die, vermutlich durch unsachgemäße Inbetriebnahme nicht qualifizierter Dritter, eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Anlagen, die nicht den technischen Regelwerken entsprechen, unmittelbar abgeschaltet werden, sofern Gefahr für Leib und Leben besteht. Anlagen, die nicht den technischen Regelwerken entsprechen, von denen jedoch keine unmittelbare Gefahr ausgeht, werden nach einer Frist von 3 Monaten abgeschaltet.
Die Wiederherstellung der Stromversorgung geht mit großen Schritten voran.
Die positive Entwicklung der Aufarbeitung der durch die Hochwasserkatastrophe verursachten Schäden, konnte weiter fortgesetzt werden.
Bereits mehr als 83% der Einwohnerinnen und Einwohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler können aktuell wieder mit Strom versorgt werden.
„Wir können es nicht oft genug betonen“, so Dominik Neswadba „Wir danken allen großzügigen Helfern, Partnern und Unterstützern. Nur mit ihrer Hilfe kann die Stromversorgung nach einem derartig dramatischen Ausmaß an Infrastrukturschäden binnen verhältnismäßig kurzer Zeit wieder bereitgestellt werden.
Trotzdem sind wir uns dessen bewusst, dass jeder Einwohner der noch keinen Strom hat Geduld braucht. Deshalb arbeiten wir auch weiterhin mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft daran eine vollständige Versorgung schnellstmöglich zu realisieren.“
Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen, des durch die Hochwasserkatastrophe geschädigten Stromnetzes, arbeiten die Elektrofachkräfte der Elektroinnung partnerschaftlich mit den Ahrtal-Werke zusammen.
Die Elektroinnung weist darauf hin, dass um eine Gefahr für Leib und Leben auszuschließen
• Verteilungen / Zähleranlagen in den Gebäuden mit samt der darin befindlichen und gefluteten Einbaugeräten, ausschließlich durch eingetragenes Fachpersonal in Betrieb genommen werden dürfen
• von Helfern der Elektroinnung in Betrieb genommene Baustromverteiler, keinesfalls durch private Dritte abgeklemmt sowie die Hausinstallation zugeschaltet werden darf
• Zähleranlagen nicht eigenständig in nassen Räumen erneuert und in Betrieb gesetzt werden dürfen
Gemeinsam mit den Ahrtal-Werken konnten bereits mehr als ¾ aller Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder mit Strom versorgt werden.
Die Ahrtal-Werke und die Elektroinnung sind sich dessen bewusst, dass die Not groß ist und die aktuelle Situation viel Geduld bei allen EinwohnerInnen erfordert die bislang noch nicht wieder versorgt werden konnten.
Wir versichern Ihnen, dass wir mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft 7 Tage die Woche daran arbeiten, die Versorgung schnellstmöglich wieder herzustellen.
Bitte gefährden Sie nicht Ihr Leben und dass Ihrer Nachbarn, indem Sie eigenverantwortlich den oben genannten Hinweisen zuwiderhandeln.
Wiederaufbau der Infrastruktur als Grundelement für eine Reaktivierung des Einzelhandels
Erstmals nach dem katastrophalen Hochwasser vom 14. und 15. Juli kamen die Einzelhändler aus Bad Neuenahr-Ahrweiler zu einer gemeinsamen Sitzung im Ratssaal des Rathauses zusammen. Für den Vorsitzenden der Werbegemeinschaft, Volker Danko, war dies keine leichte Aufgabe. „Viele Unternehmer der Stadt sind von der Zerstörung betroffen,“ sagte er zu den etwa 50 Einzelhändlern, die zur Versammlung kamen. „Jetzt stellt sich für jeden die Frage: Lassen wir unsere Stadt liegen oder gestalten wir eine gemeinsame Zukunft?“, so Danko. Wie die Zukunft aussehen kann, scheint ungewiss. Auch, ob der Durchhaltewillen bei jedem Einzelhändler gegeben ist, bleibt zur Zeit unklar. So berichtete einer der anwesenden Einzelhändler, dass höchstens 60 bis 70 Prozent der Unternehmer in der Stadt bleiben würden, um weiterzumachen. Die Zukunftsperspektive sei genauso unsicher wie die Versorgungslage mit Strom und Gas in den nächsten Wochen . Über den aktuellen Stand der Wiederherstellung des Stromnetzes berichtete Vorstandsmitglied Dominik Neswadba, der gleichzeitig Chef der Ahrtalwerke ist. Die Reparaturen dauern zur Zeit an, man bemühe sich mit Hochdruck und rund 100 Mitarbeitern und Helfern aus anderen Städten und Kommunen um einen Wiederanschluss aller Haushalte an das Stromnetz. Neswadba gehe davon aus, dass es noch zwei bis drei Wochen dauern wird, bis das Netz wieder flächendeckend funktioniere. Im Moment seien etwa 65 bis 75 Prozent der Stadt mit Strom versorgt. Problematisch für den weiteren Anschluss sei der katastrophalen Flurschaden, den das Wasser zurückgelassen hat. Die Stromleitungen seien nicht nur kaputt, sondern teilweise komplett fortgespült. Nun gelte es, ein praktisch ganz neues Stromnetz zu errichten.
„Wasser und Strom vertragen sich nicht“
Erschwerend käme hinzu, dass jedes Haus einzeln geprüft werden müsse. Die Leitungen müssen intakt sein, bevor der Strom wieder angeschaltet werde. Sonst laufe man Gefahr, Menschenleben zu riskieren. „Wasser und Strom vertragen sich nicht“, sagt er.
Außerdem dauere der Wiederanschluss an manchen Orten länger als üblich. Neswadba äußerte die Bitte, den Prüfern den Zugang zu den Häusern zu ermöglichen. Sonst werde der Anschluss ans Netz unnötig erschwert. „Wenn Sie selber nicht zu Hause sind, geben Sie bitte ihren Hausschlüssel ihren Nachbarn oder anderen vertrauensvollen Personen“, sagt er. Funktioniere die Prüfung nicht, könnte sich der erwähnte Zeitplan verzögern. Positiv sei die Reaktivierung der Fernwärmeversorgung zu werten. Schon drei nach der Flut war eine Versorgung der angeschlossenen Haushalte wieder möglich.
Anders sieht es beim Gas aus. Das Netz trug ebenfalls massive Schäden davon. Komplette Leitungen müssen neu gelegt werden und das dauere. In der Verantwortung stehe hier die evm, die die Betreibergesellschaft des Gasnetzes ist, dass sich jedoch im Besitz der Ahrtal-Werke befindet. Neswadba bekräftigte, dass an allen Fronten mit Hochdruck und bis zur Erschöpfung gearbeitet werde.
Brücken haben Priorität
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Brücken im Stadtgebiet, die „beim Bürgermeister ganz oben auf der Prioritätenliste stehen“, wie Volker Danko sagt. „Die Brücken und Straßen sind die Adern der Stand und an der Wiederherstellung wird mit Hochdruck gearbeitet“, fügt der 1. Vorsitzende hinzu. Neben der durch das THW bereits errichteten Brücke an der Landgrafenbrücke stehen als nächstes Projekt ein Querung an der ehemaligen Ahrtorbrücke auf der Agenda. Von der Stadt wünschen sich manche Gewerbetreibenden mehr als reine Prioritätenlisten. In der durchaus hitzigen Diskussion wurde verdeutlicht, dass mancher Einzelhändler seitens der Stadt konkrete Hilfsangebote vermisse. So lautete eine Idee, Geschäfte und Wohnhäuser mit Gas aus entsprechenden Tanks zu versorgen, bevor man sich jetzt „kaputtwarte“ bis das Gasnetz wieder funktioniere. Auch wünsche man sich, dass die Stadt als Vermittler zwischen Eigentümer und Pächter bzw. Mietern auftrete um die Einzelhändler finanziell zu entlasten. Auch das Thema Soforthilfen waren Thema. So habe mancher Händler „noch keinen Cent gesehen“. Man wünsche sich nun einen „Einzelhandels-Kümmerer“, der sich um die Belange der Geschäftstreibenden sorge. Im Prinzip sei damit eine Art City-Manager gemeint, der von Bund oder Land gestellt werde und vor Ort als Ansprechpartner auf kurzem Dienstweg präsent sei.
Je nach Betroffenheit und Schadensausmaß herrscht in den Reihen der Unternehmer die Ansicht, frühestens im November wieder die Läden öffnen zu können, manche rechnen mit einer Wiederaufnahme des Betriebs erst im Frühling 2022. Die grundsätzliche Situation variiere jedoch beständig. So rechnet Jörg Schäfer von Rewe damit, bereits Ende September oder Anfang Oktober mit einem reduzierten Sortiment an den Start gehen zu können. Das komplette Gegenteil stelle sich bei der Edeka-Filiale von Timo Boden dar, wie Schäfer erklärt. Der Supermarkt wurde sehr stark beschädigt und mit einer Wiedereröffnung sei vor 2022 sicher nicht zu rechnen.
Container-Meile als Übergangslösung
Um die Zukunft der Einkaufsstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zu sichern gibt es seitens der Werbegemeinschaft verschiedene Ansätze. So sei laut Danko eine Reaktivierung der Ahrtal-Schau eine Idee. Dies wurde bereits bei einer vorausgegangen Sitzung zwischen Vertretern der Werbegemeinschaft, der Stadt sowie der Gastronomie und der Hotellerie deutlich. Auf vergleichsweise hohen Zuspruch stieß der Gedanke, die Einzelhändler in Containern unterzubringen um eine Einkaufsmeile zu schaffen. Diese Meile könnte sich beispielsweise vom Moses-Parkplatz bis zur Filiale der Volksbank ziehen. Volker Danko und der 2. Vorsitzende Patrick Küpper betonten indes, dass es sich hierbei um eine reine Idee haltet. Küpper führte aus, dass bei einer Online-Umfrage unter den Einzelhändlern eine 50-prozentige Zustimmung zur Containerlösung zu verzeichnen sei, wies jedoch gleichzeitig auf die geringe Beteiligung bei der Umfrage hin. Diese sei jedoch verständlich, da „die Menschen zur Zeit auch andere wichtige Dinge zu tun haben.“ Trotzdem sei es richtig, schon jetzt potenzielle Lösungen anzubieten. „Wir müssen den Menschen ein Zeichen geben, dass es weiter geht“, so Küpper und Danko.
Dieser Artikel erschien zuerst in „Blick Aktuell“ am 10. August 2021.
In einem kurzen Video erläutern die Experten der Ahrtal-Werke den Prozess der Wiederherstellung der Strom und Fernwärmeversorgung.
Das Video sehen Sie hier.
Mit vereinten Kräften hat man sich den Auswirkungen der Flutkatastrophe entgegengestellt.
Das Zusammenspiel aller beteiligten Gewerke ermöglicht es dem örtlichen Maria Hilf Krankenhaus den Betrieb für ihre PatientInnen wieder vollständig aufzunehmen.
Nachdem durch die Ahrtal-Werke bereits innerhalb von nur drei Tagen die Strom sowie die Fernwärmeversorgung wieder gewährleistet werden konnte, ist es nun auch gelungen die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung des Krankenhaus sicherzustellen.
Ab Mittwoch dem 11. August findet auf dieser Grundlage wieder eine aktive Belegung der medizinische Versorgungseinrichtung statt.
Mehr als ¾ aller Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder mit Strom versorgt
„Selbstverständlich werden wir unsere intensiven Bemühungen die Bürgerinnen und Bürger schnellstmöglich mit Strom zu versorgen, durch Erreichen dieses Meilensteins nicht verlangsamen. Vielmehr gibt es uns nochmals einen weiteren Motivationsschub zu sehen, dass die harte Arbeit, die wir gemeinsam mit unseren vielen Unterstützern und befreundeten Stadtwerken leisten, Früchte trägt.
Wir werden weiterhin mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft daran arbeiten für unsere Kunden da zu sein und eine vollumfängliche Stromversorgung wieder herzustellen“ unterstreicht Thomas Hoppenz.
Seit der Nacht des 14.07.2021, in dem die Flutkatastrophe über Bad Neuenahr-Ahrweiler hereingebrochen ist, arbeiten die Ahrtal-Werke 7 Tage die Woche an der Wiederversorgung der Strom- und Wärmeversorgung.
Bereits innerhalb von 3 Tagen konnte die Versorgungsfähigkeit des Fernwärmenetzes wieder hergestellt werden.
Die Schäden im städtischen Stromnetz haben hingegen derart dramatische Ausmaße zu verzeichnen, dass die Ahrtal-Werke mit mehr als 100 unterstützenden Versorgern und Partnerfirmen seit nunmehr 26 Tagen um die Wiederherstellung der Erstversorgung kämpfen.
Die aktuellen Zahlen sind ermutigend. Mittlerweile können mehr als 3 von 4 BürgerInnen wieder mit Strom versorgt werden.
Neben der Zusammenarbeit und großen Unterstützung von vielen Versorgern und Partnern, verstärken die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Ahrtalwerke und die Westnetz nochmals ihre Zusammenarbeit um die Wiederversorgung der Bevölkerung schnellstmöglich zu gewährleisten. Die Netzbetreiber und Unterstützer ergänzen sich in ihren technischen Möglichkeiten. Sie werden zusammen mit der Stadt dafür sorgen, dass sich die Lebenssituation der von der Unwetter-Katastrophe Betroffenen zügig und nachhaltig verbessert.
In der folgenden Dokumentation berichtet das ZDF über die aktuelle Situation der Stromversorgung im Hochwasserkatastrophengebiet an der Ahr und erläutert den zeitlichen Ablauf der Wiederherstellung der Versorgung. Der Beitrag lief in der Sendung „Drehscheibe“ und wurde am Montag, 02. August ausgestrahlt.
Den Beitrag finden Sie in der ZDF-Mediathek ab Minute 14:25 hier.
Alternativ können Sie das Video hierunter ansehen.