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Weiterer Schritt in der Wärmeversorgung von Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Heizperiode

Um trotz der aus der Flutkatastrophe resultierenden Lieferschwierigkeiten mit Gas, auch im Winter einen geregelten Schulunterricht aufrecht erhalten zu können, werden die Ahrtal-Werke alle derzeit betriebsfähigen Schulen in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Fernwärme versorgen.

Die gravierenden Schäden, die in Bad Neuenahr-Ahrweiler durch die Flutkatastrophe verursacht wurden, haben auch vor den örtlichen Schulen nicht Halt gemacht. Neben den schulischen Gebäuden wurden insbesondere auch die Heizungsanlagen in Mitleidenschaft gezogen. Da aufgrund der Schäden an der Gashochdruckleitung der evm auch die Lieferfähigkeit von Gas für Teile insbesondere des Stadtteils Bad Neuenahr nördlich der Ahr, bis März fraglich erscheint, stellen die Ahrtal-Werke eine provisorische Versorgung mittels Fernwärme für die bereits wieder in Betrieb gehenden Schulen sicher.

Noch rechtzeitig zur Heizperiode sollen die entsprechenden Schulgebäude an die Fernwärme angeschlossen werden, damit der Schulbetrieb wiederaufgenommen werden kann und die Schülerinnen und Schüler ein Stück Normalität im Alltag zurückgewinnen können.

Der Flutnacht vom 14.07.2021 auf den 15.07.2021 zum Trotz wird das Ziel nachhaltiger CO2-Einsparung fortgeschrieben und die Wärmeversorgung des Rathauses zur kommenden Heizperiode sichergestellt.

„In der Not zeigt sich der Zusammenhalt, wie auch wieder einmal die Vorteilhaftigkeit ein kommunales Stadtwerk in der eigenen Stadt zu wissen. Seit Jahren arbeiten wir mit den Ahrtal-Werken intensiv am Auf- und Ausbau der umweltfreundlichen, regional erzeugten Fernwärme“ erläutert Guido Orthen, Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Wir sind froh mit der Fernwärme nachhaltigen Klimaschutz auch in der Wärmeversorgung des Rathauses etablieren zu können, sowie trotz der verheerenden Schäden an der städtischen Infrastruktur eine Lösung zu haben, das Rathaus noch zum Winter beheizen zu können.“

Aufgrund der bevorstehenden Heizperiode wurde die Frage nach einem neuen Heizsystem im städtischen Rathaus dringlich, da durch die dramatischen Auswirkungen der Flut, unter anderem auch die bestehende Heizung des Rathauses zerstört wurde, sowie Gas im nördlich der Ahr gelegenen Stadtteil Bad Neuenahr vermutlich erst bis Ende März wieder lieferbar sein wird.

Auch wenn dadurch bedingt eine schnelle Ersatzlösung notwendig wurde, sollten die langfristigen Klimaschutzziele in der Entscheidung Berücksichtigung finden. Deshalb war das wichtigste Argument die langfristige Nachhaltigkeit der Wärmeversorgung. Mit einem zertifizierten CO2-Äquivalent von 0,00 entspricht die Wärmeerzeugung der Fernwärme dem Einsatz von 100% erneuerbarer Energie und ist somit besonders umweltfreundlich. Zwischen 100 und 150 Tonnen CO2 können durch die Umstellung des Rathauses zukünftig pro Jahr eingespart werden.

„Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun, um auch das Rathaus möglichst noch rechtzeitig zur Heizperiode mit Fernwärme versorgen zu können“ betont Dominik Neswadba, Geschäftsführer der Ahrtal-Werke.

Fernwärme ist eine mögliche Lösung das Haus noch zur Heizperiode beheizen zu können. Die Nachfrage steigt erheblich.

Die Flutkatastrophe vom 14. und 15.07.2021 führte zu verheerenden Schäden an der örtlichen Infrastruktur.

Mit großem Aufwand gelang es den Ahrtal-Werken bereits nach 3 Tagen die Versorgungsfähigkeit der Fernwärme, nach rund 4 Wochen die Wiederversorgung der Bevölkerung mit Strom zu realisieren. Auch wenn die Infrastrukturarbeiten in Gänze voranschreiten, sind in einigen Bereichen weiterhin erhebliche Herausforderungen zu erkennen. Die Wasserversorgung konnte provisorisch wieder in Betrieb genommen werden, die Abwasserentsorgung ist stark beschädigt, sämtliche Kläranlagen entlang der Ahr wurden unbenutzbar oder sogar zerstört. Bezüglich der Telekommunikation veröffentlichte die Telekom kürzlich, dass nach wie vor rund 20.000 Haushalten nicht über einen Festnetzanschluss erreichbar seien.

Als besonders problematisch ist aufgrund der bevorstehenden Wintermonate die Wiederherstellung der Gasversorgung einzustufen. Die evm, als derzeitiger Pächter und Betreiber des Gasnetzes der Ahrtal-Werke, prognostiziert eine Wiederversorgung insbesondere der nördlich der Ahr gelegenen Teile des Stadtteils Bad Neuenahr zwischen Ende Dezember und Ende März. Damit wäre eine Wärmeversorgung in der kalten Jahreszeit nicht gewährleistet.


Eine mögliche Lösung stellt unsere Fernwärme dar.

Denn um möglichst vielen MitbürgerInnen trotz der zuvor beschriebenen Problematik eine Möglichkeit anbieten zu können ihr Heim im Winter beheizen zu können, weiten die Ahrtal-Werke ihr aktuelles Fernwärmeversorgungsgebiet deutlich aus.

Auf der Internetseite der Ahrtal-Werke wurde eine Karte des Fernwärmenetzes veröffentlicht, die aufzeigt, wo die regional erzeugte, ökologische und preiswerte Wärmeversorgung möglichst noch zu Beginn der Heizperiode darstellbar ist. Häuser entlang der bestehenden Trasse, sowie diejenigen die bereits einen Vorsorgeanschluss im Haus haben, können dabei relativ zeitnah angeschlossen werden, sämtliche Anfragen in dem als Ausbaugebiet gekennzeichneten Bereich werden einer wohlwollenden Prüfung unterzogen und falls möglich mit Hilfe einer provisorischen Lösung angeboten.

„Vielen EinwohnerInnen ist bewusst, dass die Zeit drängt um einen Anschluss möglichst noch zu Beginn der Heizperiode realisieren zu können. Die Nachfrage ist deshalb derzeit sehr groß“ sagt Christophe Vianden, Bereichsleiter Fernwärme. „Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun, um möglichst vielen Mitmenschen ihren Wunsch noch rechtzeitig mit Fernwärme versorgt zu werden, zu erfüllen“ betont auch Dominik Neswadba, Geschäftsführer der Ahrtal-Werke.

Aufgrund des hohen Zeitdrucks in Bezug auf die bevorstehende Heizperiode empfehlen die Ahrtal-Werke bei Interesse an einer Fernwärmelösung eine sehr zeitnahe Kontaktaufnahme.

Die Flutkatastrophe hat deutliche Spuren am Bild der Stadt hinterlassen.

Um die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen abzuschließen, einen verbesserten Abtransport von Bauschutt und Müll gewährleisten zu können,sowie um Beschädigungen der bestehenden Leitungen und damit eventuell verbundene Lücken in der Versorgung zu vermeiden, existieren an folgenden Stellen derzeit geplante Baustellen.

+ Verlegung der Fernwärmeleitung sowie Gasleitung in der Kreuzstraße vom Platz an der Linde bis zur Telegraphenstraße
+ Fortsetzung der bestehenden Baumaßnahme in der Georg-Kreuzberg-Straße

Ahrtal-Werke, enm und Stadt erarbeiten gemeinsam Lösungen zur Wärmeversorgung in Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Heizperiode

Auch das örtliche Gasnetz wurde von der Flutkatastrophe stark betroffen und dabei die Gashochdruckleitung stark beschädigt. In einer Pressekonferenz stellte heute die enm das Ausmaß der Schäden dar, verbunden mit einem Ausblick auf den Zeitrahmen der Wiederherstellung der Versorgungsfähigkeit des Gasnetzes.

Bürgermeister Guido Orthen betonte die gemeinsame Herausforderung, die Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Heizperiode mit Wärme versorgen zu können. Der Fokus der aktuellen Zusammenarbeit liegt in diesem Zusammenhang auf Transparenz sowie gemeinsamen, gegebenenfalls auch provisorischen, Lösungen, die in der Summe aller Maßnahmen eine möglichst große Anzahl an Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Wärme versorgen sollen. Stadtteile, die zur Heizperiode nicht mit Gas versorgt werden können, müssten frühzeitig informiert werden, damit Alternativlösungen aufgebaut, oder wenn nötig Notunterkünfte geschaffen werden könnten.

Auf mehr als 20 Mio. Euro an der Hochdruckleitung, zuzüglich der Schäden des örtlichen Gasnetzes der Ahrtal-Werke schätzte Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der evm, den Schaden an der Gasinfrastruktur. Eine vollständige Bewertung des Schadens stehe indes noch aus. Bezüglich des zeitlichen Ablaufs der Wiederversorgung rechnet die enm damit, dass die Erdgasversorgung im Gebiet zwischen Bad Neuenahr nördlich der Ahr und Walporzheim nicht vor Jahresende wieder aufgenommen werden kann. Südlich der Ahr plane man voraussichtlich Ende Oktober wieder Gas bereitstellen zu können.

Daher empfahlen die Anwesenden den betroffenen EinwohnerInnen von Bad Neuenahr-Ahrweiler einheitlich, sich zeitnah um eine Alternativversorgung zu kümmern.

Thomas Hoppenz, einer von zwei Geschäftsführern der Ahrtal-Werke, verwies in diesem Zusammenhang auf die Stabilität des Stromnetzes, das in der Lage ist auch provisorische elektrische Lösungen zu unterstützen.
Er betonte darüber hinaus die Möglichkeit der Fernwärmeversorgung, insbesondere auch, in dem bezogen auf das Wiederherstellungszeitfenster der Gasversorgung am stärksten betroffene Gebiet, nördlich der Ahr.

Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler nach der Flutkatastrophe wieder mit Strom versorgt

Eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Seit die Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15.07.2021 Leid und Trauer über das Ahrtal brachte, arbeiten die Ahrtal-Werke durchgehend, 7 Tage die Woche, an der Wiederherstellung der örtlichen Strom- und Fernmwärmeinfrastruktur. Trotz der verheerenden Schäden konnte die Fernwärmeversorgung bereits nach wenigen Tagen wieder sichergestellt werden. Nun ist es auch gelungen die Stromversorgung in Bad Neuenahr-Ahrweiler fast vollständig wiederherzustellen.

„Die Wiederversorgungsquote liegt bei nahezu 100%. Problematisch sind derzeit nur noch vereinzelte Anschlüsse, bei denen die Infrastruktur besonders hart getroffen war oder bei denen die zukünftige Nutzbarkeit des Gebäudes in Frage steht“ erklärt Thomas Hoppenz.

Oberste Priorität der Ahrtal-Werke bei der Instandsetzung war der Schutz der Bürgerinnen und Bürger, sowie eine möglichst schnelle Wiederversorgung der Bevölkerung. „Dass wir in der Lage waren, trotz des unbeschreiblichen Ausmaßes an Schäden vergleichsweise schnell alle Bürgerinnen und Bürger wieder mit Strom zu versorgen ist eine großartige Leistung unserer KollegInnen und MitarbeiterInnen, wie auch der vielen großzügigen Unterstützer und Partnerunternehmen. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken“ ergänzt Dominik Neswadba.

Nachdem nun zunächst die Wiederversorgung der Bevölkerung mit Strom gewährleistet ist, werden die Ahrtal-Werke mit einer vollständigen Sanierung des Stromnetzes beginnen müssen.

Kunden die in den nächsten Tagen, trotz vorhandener Prüfung und Inbetriebsetzung des Anschlusses durch einen eingetragenen Installateur, keine Stromversorgung vorfinden, werden gebeten die Ahrtal-Werke hiervon in Kenntnis zu setzen.

Im Zuge der aktuellen Arbeiten zur Wiederherstellung und Prüfung des Stromnetzes treffen Mitarbeiter oder Partnerbetriebe der Ahrtal-Werke aktuell wiederkehrend auf Anlagen, die, vermutlich durch unsachgemäße Inbetriebnahme nicht qualifizierter Dritter, eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Anlagen, die nicht den technischen Regelwerken entsprechen, unmittelbar abgeschaltet werden, sofern Gefahr für Leib und Leben besteht. Anlagen, die nicht den technischen Regelwerken entsprechen, von denen jedoch keine unmittelbare Gefahr ausgeht, werden nach einer Frist von 3 Monaten abgeschaltet.

Die Wiederherstellung der Stromversorgung geht mit großen Schritten voran.
Die positive Entwicklung der Aufarbeitung der durch die Hochwasserkatastrophe verursachten Schäden, konnte weiter fortgesetzt werden.
Bereits mehr als 83% der Einwohnerinnen und Einwohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler können aktuell wieder mit Strom versorgt werden.

„Wir können es nicht oft genug betonen“, so Dominik Neswadba „Wir danken allen großzügigen Helfern, Partnern und Unterstützern. Nur mit ihrer Hilfe kann die Stromversorgung nach einem derartig dramatischen Ausmaß an Infrastrukturschäden binnen verhältnismäßig kurzer Zeit wieder bereitgestellt werden.
Trotzdem sind wir uns dessen bewusst, dass jeder Einwohner der noch keinen Strom hat Geduld braucht. Deshalb arbeiten wir auch weiterhin mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft daran eine vollständige Versorgung schnellstmöglich zu realisieren.“

Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen, des durch die Hochwasserkatastrophe geschädigten Stromnetzes, arbeiten die Elektrofachkräfte der Elektroinnung partnerschaftlich mit den Ahrtal-Werke zusammen.

Die Elektroinnung weist darauf hin, dass um eine Gefahr für Leib und Leben auszuschließen
Verteilungen / Zähleranlagen in den Gebäuden mit samt der darin befindlichen und gefluteten Einbaugeräten, ausschließlich durch eingetragenes Fachpersonal in Betrieb genommen werden dürfen
von Helfern der Elektroinnung in Betrieb genommene Baustromverteiler, keinesfalls durch private Dritte abgeklemmt sowie die Hausinstallation zugeschaltet werden darf
Zähleranlagen nicht eigenständig in nassen Räumen erneuert und in Betrieb gesetzt werden dürfen

Gemeinsam mit den Ahrtal-Werken konnten bereits mehr als ¾ aller Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder mit Strom versorgt werden.
Die Ahrtal-Werke und die Elektroinnung sind sich dessen bewusst, dass die Not groß ist und die aktuelle Situation viel Geduld bei allen EinwohnerInnen erfordert die bislang noch nicht wieder versorgt werden konnten.

Wir versichern Ihnen, dass wir mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft 7 Tage die Woche daran arbeiten, die Versorgung schnellstmöglich wieder herzustellen.
Bitte gefährden Sie nicht Ihr Leben und dass Ihrer Nachbarn, indem Sie eigenverantwortlich den oben genannten Hinweisen zuwiderhandeln.

Wiederaufbau der Infrastruktur als Grundelement für eine Reaktivierung des Einzelhandels

Erstmals nach dem katastrophalen Hochwasser vom 14. und 15. Juli kamen die Einzelhändler aus Bad Neuenahr-Ahrweiler zu einer gemeinsamen Sitzung im Ratssaal des Rathauses zusammen. Für den Vorsitzenden der Werbegemeinschaft, Volker Danko, war dies keine leichte Aufgabe. „Viele Unternehmer der Stadt sind von der Zerstörung betroffen,“ sagte er zu den etwa 50 Einzelhändlern, die zur Versammlung kamen. „Jetzt stellt sich für jeden die Frage: Lassen wir unsere Stadt liegen oder gestalten wir eine gemeinsame Zukunft?“, so Danko. Wie die Zukunft aussehen kann, scheint ungewiss. Auch, ob der Durchhaltewillen bei jedem Einzelhändler gegeben ist, bleibt zur Zeit unklar. So berichtete einer der anwesenden Einzelhändler, dass höchstens 60 bis 70 Prozent der Unternehmer in der Stadt bleiben würden, um weiterzumachen. Die Zukunftsperspektive sei genauso unsicher wie die Versorgungslage mit Strom und Gas in den nächsten Wochen . Über den aktuellen Stand der Wiederherstellung des Stromnetzes berichtete Vorstandsmitglied Dominik Neswadba, der gleichzeitig Chef der Ahrtalwerke ist. Die Reparaturen dauern zur Zeit an, man bemühe sich mit Hochdruck und rund 100 Mitarbeitern und Helfern aus anderen Städten und Kommunen um einen Wiederanschluss aller Haushalte an das Stromnetz. Neswadba gehe davon aus, dass es noch zwei bis drei Wochen dauern wird, bis das Netz wieder flächendeckend funktioniere. Im Moment seien etwa 65 bis 75 Prozent der Stadt mit Strom versorgt. Problematisch für den weiteren Anschluss sei der katastrophalen Flurschaden, den das Wasser zurückgelassen hat. Die Stromleitungen seien nicht nur kaputt, sondern teilweise komplett fortgespült. Nun gelte es, ein praktisch ganz neues Stromnetz zu errichten.

„Wasser und Strom vertragen sich nicht“

Erschwerend käme hinzu, dass jedes Haus einzeln geprüft werden müsse. Die Leitungen müssen intakt sein, bevor der Strom wieder angeschaltet werde. Sonst laufe man Gefahr, Menschenleben zu riskieren. „Wasser und Strom vertragen sich nicht“, sagt er.

Außerdem dauere der Wiederanschluss an manchen Orten länger als üblich. Neswadba äußerte die Bitte, den Prüfern den Zugang zu den Häusern zu ermöglichen. Sonst werde der Anschluss ans Netz unnötig erschwert. „Wenn Sie selber nicht zu Hause sind, geben Sie bitte ihren Hausschlüssel ihren Nachbarn oder anderen vertrauensvollen Personen“, sagt er. Funktioniere die Prüfung nicht, könnte sich der erwähnte Zeitplan verzögern. Positiv sei die Reaktivierung der Fernwärmeversorgung zu werten. Schon drei nach der Flut war eine Versorgung der angeschlossenen Haushalte wieder möglich.

Anders sieht es beim Gas aus. Das Netz trug ebenfalls massive Schäden davon. Komplette Leitungen müssen neu gelegt werden und das dauere. In der Verantwortung stehe hier die evm, die die Betreibergesellschaft des Gasnetzes ist, dass sich jedoch im Besitz der Ahrtal-Werke befindet. Neswadba bekräftigte, dass an allen Fronten mit Hochdruck und bis zur Erschöpfung gearbeitet werde.

Brücken haben Priorität

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Brücken im Stadtgebiet, die „beim Bürgermeister ganz oben auf der Prioritätenliste stehen“, wie Volker Danko sagt. „Die Brücken und Straßen sind die Adern der Stand und an der Wiederherstellung wird mit Hochdruck gearbeitet“, fügt der 1. Vorsitzende hinzu. Neben der durch das THW bereits errichteten Brücke an der Landgrafenbrücke stehen als nächstes Projekt ein Querung an der ehemaligen Ahrtorbrücke auf der Agenda. Von der Stadt wünschen sich manche Gewerbetreibenden mehr als reine Prioritätenlisten. In der durchaus hitzigen Diskussion wurde verdeutlicht, dass mancher Einzelhändler seitens der Stadt konkrete Hilfsangebote vermisse. So lautete eine Idee, Geschäfte und Wohnhäuser mit Gas aus entsprechenden Tanks zu versorgen, bevor man sich jetzt „kaputtwarte“ bis das Gasnetz wieder funktioniere. Auch wünsche man sich, dass die Stadt als Vermittler zwischen Eigentümer und Pächter bzw. Mietern auftrete um die Einzelhändler finanziell zu entlasten. Auch das Thema Soforthilfen waren Thema. So habe mancher Händler „noch keinen Cent gesehen“. Man wünsche sich nun einen „Einzelhandels-Kümmerer“, der sich um die Belange der Geschäftstreibenden sorge. Im Prinzip sei damit eine Art City-Manager gemeint, der von Bund oder Land gestellt werde und vor Ort als Ansprechpartner auf kurzem Dienstweg präsent sei.

Je nach Betroffenheit und Schadensausmaß herrscht in den Reihen der Unternehmer die Ansicht, frühestens im November wieder die Läden öffnen zu können, manche rechnen mit einer Wiederaufnahme des Betriebs erst im Frühling 2022. Die grundsätzliche Situation variiere jedoch beständig. So rechnet Jörg Schäfer von Rewe damit, bereits Ende September oder Anfang Oktober mit einem reduzierten Sortiment an den Start gehen zu können. Das komplette Gegenteil stelle sich bei der Edeka-Filiale von Timo Boden dar, wie Schäfer erklärt. Der Supermarkt wurde sehr stark beschädigt und mit einer Wiedereröffnung sei vor 2022 sicher nicht zu rechnen.

Container-Meile als Übergangslösung

Um die Zukunft der Einkaufsstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zu sichern gibt es seitens der Werbegemeinschaft verschiedene Ansätze. So sei laut Danko eine Reaktivierung der Ahrtal-Schau eine Idee. Dies wurde bereits bei einer vorausgegangen Sitzung zwischen Vertretern der Werbegemeinschaft, der Stadt sowie der Gastronomie und der Hotellerie deutlich. Auf vergleichsweise hohen Zuspruch stieß der Gedanke, die Einzelhändler in Containern unterzubringen um eine Einkaufsmeile zu schaffen. Diese Meile könnte sich beispielsweise vom Moses-Parkplatz bis zur Filiale der Volksbank ziehen. Volker Danko und der 2. Vorsitzende Patrick Küpper betonten indes, dass es sich hierbei um eine reine Idee haltet. Küpper führte aus, dass bei einer Online-Umfrage unter den Einzelhändlern eine 50-prozentige Zustimmung zur Containerlösung zu verzeichnen sei, wies jedoch gleichzeitig auf die geringe Beteiligung bei der Umfrage hin. Diese sei jedoch verständlich, da „die Menschen zur Zeit auch andere wichtige Dinge zu tun haben.“ Trotzdem sei es richtig, schon jetzt potenzielle Lösungen anzubieten. „Wir müssen den Menschen ein Zeichen geben, dass es weiter geht“, so Küpper und Danko.

Dieser Artikel erschien zuerst in „Blick Aktuell“ am 10. August 2021.