Fernwärmeausbau sichert Wärmebedarf von rund 400 zusätzlichen Haushalten
Im Zuge der Flutnacht vom 14.07.2021 auf den 15.07.2021 wurden die bestehen-den Heizungsanlagen vieler Gebäude in Bad Neuenahr-Ahrweiler zerstört. Aufgrund der bevorstehenden kalten Monate stellt sich die dringende Frage alternativer Möglichkeiten diese Gebäude zukünftig zu beheizen.
Erschwerend kommt hinzu, dass der örtliche Gasnetzbetreiber prognostiziert, dass insbesondere der Stadtteil Bad Neuenahr nördlich der Ahr, erst Ende März 2022 wieder mit Gas beliefert werden kann.
Um den widrigen Umständen zum Trotz möglichst vielen MitbürgerInnen noch zur Heizperiode die Beheizung der eigenen Räumlichkeiten ermöglichen zu können, haben die Ahrtal-Werke ihr Fernwärmenetz deutlich ausgeweitet. Möglicherweise auch mit vorübergehenden provisorischen Lösungen soll eine Versorgung realisiert werden.
Die Arbeiten gehen deutlich voran. Projekte mit einer Gesamtabnahme von mehr als 9.000.000 kWh prognostizierter Wärme werden aktuell von den Ahrtal-Werken umgesetzt. Dies entspricht dem Bedarf von mehr als 400 Haushalten.
Weiterer Schritt in der Wärmeversorgung von Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Heizperiode
Um trotz der aus der Flutkatastrophe resultierenden Lieferschwierigkeiten mit Gas, auch im Winter einen geregelten Schulunterricht aufrecht erhalten zu können, werden die Ahrtal-Werke alle derzeit betriebsfähigen Schulen in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Fernwärme versorgen.
Die gravierenden Schäden, die in Bad Neuenahr-Ahrweiler durch die Flutkatastrophe verursacht wurden, haben auch vor den örtlichen Schulen nicht Halt gemacht. Neben den schulischen Gebäuden wurden insbesondere auch die Heizungsanlagen in Mitleidenschaft gezogen. Da aufgrund der Schäden an der Gashochdruckleitung der evm auch die Lieferfähigkeit von Gas für Teile insbesondere des Stadtteils Bad Neuenahr nördlich der Ahr, bis März fraglich erscheint, stellen die Ahrtal-Werke eine provisorische Versorgung mittels Fernwärme für die bereits wieder in Betrieb gehenden Schulen sicher.
Noch rechtzeitig zur Heizperiode sollen die entsprechenden Schulgebäude an die Fernwärme angeschlossen werden, damit der Schulbetrieb wiederaufgenommen werden kann und die Schülerinnen und Schüler ein Stück Normalität im Alltag zurückgewinnen können.
Der Flutnacht vom 14.07.2021 auf den 15.07.2021 zum Trotz wird das Ziel nachhaltiger CO2-Einsparung fortgeschrieben und die Wärmeversorgung des Rathauses zur kommenden Heizperiode sichergestellt.
„In der Not zeigt sich der Zusammenhalt, wie auch wieder einmal die Vorteilhaftigkeit ein kommunales Stadtwerk in der eigenen Stadt zu wissen. Seit Jahren arbeiten wir mit den Ahrtal-Werken intensiv am Auf- und Ausbau der umweltfreundlichen, regional erzeugten Fernwärme“ erläutert Guido Orthen, Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Wir sind froh mit der Fernwärme nachhaltigen Klimaschutz auch in der Wärmeversorgung des Rathauses etablieren zu können, sowie trotz der verheerenden Schäden an der städtischen Infrastruktur eine Lösung zu haben, das Rathaus noch zum Winter beheizen zu können.“
Aufgrund der bevorstehenden Heizperiode wurde die Frage nach einem neuen Heizsystem im städtischen Rathaus dringlich, da durch die dramatischen Auswirkungen der Flut, unter anderem auch die bestehende Heizung des Rathauses zerstört wurde, sowie Gas im nördlich der Ahr gelegenen Stadtteil Bad Neuenahr vermutlich erst bis Ende März wieder lieferbar sein wird.
Auch wenn dadurch bedingt eine schnelle Ersatzlösung notwendig wurde, sollten die langfristigen Klimaschutzziele in der Entscheidung Berücksichtigung finden. Deshalb war das wichtigste Argument die langfristige Nachhaltigkeit der Wärmeversorgung. Mit einem zertifizierten CO2-Äquivalent von 0,00 entspricht die Wärmeerzeugung der Fernwärme dem Einsatz von 100% erneuerbarer Energie und ist somit besonders umweltfreundlich. Zwischen 100 und 150 Tonnen CO2 können durch die Umstellung des Rathauses zukünftig pro Jahr eingespart werden.
„Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun, um auch das Rathaus möglichst noch rechtzeitig zur Heizperiode mit Fernwärme versorgen zu können“ betont Dominik Neswadba, Geschäftsführer der Ahrtal-Werke.
Fernwärme ist eine mögliche Lösung das Haus noch zur Heizperiode beheizen zu können. Die Nachfrage steigt erheblich.
Die Flutkatastrophe vom 14. und 15.07.2021 führte zu verheerenden Schäden an der örtlichen Infrastruktur.
Mit großem Aufwand gelang es den Ahrtal-Werken bereits nach 3 Tagen die Versorgungsfähigkeit der Fernwärme, nach rund 4 Wochen die Wiederversorgung der Bevölkerung mit Strom zu realisieren. Auch wenn die Infrastrukturarbeiten in Gänze voranschreiten, sind in einigen Bereichen weiterhin erhebliche Herausforderungen zu erkennen. Die Wasserversorgung konnte provisorisch wieder in Betrieb genommen werden, die Abwasserentsorgung ist stark beschädigt, sämtliche Kläranlagen entlang der Ahr wurden unbenutzbar oder sogar zerstört. Bezüglich der Telekommunikation veröffentlichte die Telekom kürzlich, dass nach wie vor rund 20.000 Haushalten nicht über einen Festnetzanschluss erreichbar seien.
Als besonders problematisch ist aufgrund der bevorstehenden Wintermonate die Wiederherstellung der Gasversorgung einzustufen. Die evm, als derzeitiger Pächter und Betreiber des Gasnetzes der Ahrtal-Werke, prognostiziert eine Wiederversorgung insbesondere der nördlich der Ahr gelegenen Teile des Stadtteils Bad Neuenahr zwischen Ende Dezember und Ende März. Damit wäre eine Wärmeversorgung in der kalten Jahreszeit nicht gewährleistet.
Eine mögliche Lösung stellt unsere Fernwärme dar.
Denn um möglichst vielen MitbürgerInnen trotz der zuvor beschriebenen Problematik eine Möglichkeit anbieten zu können ihr Heim im Winter beheizen zu können, weiten die Ahrtal-Werke ihr aktuelles Fernwärmeversorgungsgebiet deutlich aus.
Auf der Internetseite der Ahrtal-Werke wurde eine Karte des Fernwärmenetzes veröffentlicht, die aufzeigt, wo die regional erzeugte, ökologische und preiswerte Wärmeversorgung möglichst noch zu Beginn der Heizperiode darstellbar ist. Häuser entlang der bestehenden Trasse, sowie diejenigen die bereits einen Vorsorgeanschluss im Haus haben, können dabei relativ zeitnah angeschlossen werden, sämtliche Anfragen in dem als Ausbaugebiet gekennzeichneten Bereich werden einer wohlwollenden Prüfung unterzogen und falls möglich mit Hilfe einer provisorischen Lösung angeboten.
„Vielen EinwohnerInnen ist bewusst, dass die Zeit drängt um einen Anschluss möglichst noch zu Beginn der Heizperiode realisieren zu können. Die Nachfrage ist deshalb derzeit sehr groß“ sagt Christophe Vianden, Bereichsleiter Fernwärme. „Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun, um möglichst vielen Mitmenschen ihren Wunsch noch rechtzeitig mit Fernwärme versorgt zu werden, zu erfüllen“ betont auch Dominik Neswadba, Geschäftsführer der Ahrtal-Werke.
Aufgrund des hohen Zeitdrucks in Bezug auf die bevorstehende Heizperiode empfehlen die Ahrtal-Werke bei Interesse an einer Fernwärmelösung eine sehr zeitnahe Kontaktaufnahme.
Die Flutkatastrophe hat deutliche Spuren am Bild der Stadt hinterlassen.
Um die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen abzuschließen, einen verbesserten Abtransport von Bauschutt und Müll gewährleisten zu können,sowie um Beschädigungen der bestehenden Leitungen und damit eventuell verbundene Lücken in der Versorgung zu vermeiden, existieren an folgenden Stellen derzeit geplante Baustellen.
+ Verlegung der Fernwärmeleitung sowie Gasleitung in der Kreuzstraße vom Platz an der Linde bis zur Telegraphenstraße
+ Fortsetzung der bestehenden Baumaßnahme in der Georg-Kreuzberg-Straße
Ahrtal-Werke, enm und Stadt erarbeiten gemeinsam Lösungen zur Wärmeversorgung in Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Heizperiode
Auch das örtliche Gasnetz wurde von der Flutkatastrophe stark betroffen und dabei die Gashochdruckleitung stark beschädigt. In einer Pressekonferenz stellte heute die enm das Ausmaß der Schäden dar, verbunden mit einem Ausblick auf den Zeitrahmen der Wiederherstellung der Versorgungsfähigkeit des Gasnetzes.
Bürgermeister Guido Orthen betonte die gemeinsame Herausforderung, die Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Heizperiode mit Wärme versorgen zu können. Der Fokus der aktuellen Zusammenarbeit liegt in diesem Zusammenhang auf Transparenz sowie gemeinsamen, gegebenenfalls auch provisorischen, Lösungen, die in der Summe aller Maßnahmen eine möglichst große Anzahl an Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Wärme versorgen sollen. Stadtteile, die zur Heizperiode nicht mit Gas versorgt werden können, müssten frühzeitig informiert werden, damit Alternativlösungen aufgebaut, oder wenn nötig Notunterkünfte geschaffen werden könnten.
Auf mehr als 20 Mio. Euro an der Hochdruckleitung, zuzüglich der Schäden des örtlichen Gasnetzes der Ahrtal-Werke schätzte Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der evm, den Schaden an der Gasinfrastruktur. Eine vollständige Bewertung des Schadens stehe indes noch aus. Bezüglich des zeitlichen Ablaufs der Wiederversorgung rechnet die enm damit, dass die Erdgasversorgung im Gebiet zwischen Bad Neuenahr nördlich der Ahr und Walporzheim nicht vor Jahresende wieder aufgenommen werden kann. Südlich der Ahr plane man voraussichtlich Ende Oktober wieder Gas bereitstellen zu können.
Daher empfahlen die Anwesenden den betroffenen EinwohnerInnen von Bad Neuenahr-Ahrweiler einheitlich, sich zeitnah um eine Alternativversorgung zu kümmern.
Thomas Hoppenz, einer von zwei Geschäftsführern der Ahrtal-Werke, verwies in diesem Zusammenhang auf die Stabilität des Stromnetzes, das in der Lage ist auch provisorische elektrische Lösungen zu unterstützen.
Er betonte darüber hinaus die Möglichkeit der Fernwärmeversorgung, insbesondere auch, in dem bezogen auf das Wiederherstellungszeitfenster der Gasversorgung am stärksten betroffene Gebiet, nördlich der Ahr.
Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler nach der Flutkatastrophe wieder mit Strom versorgt
Eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Seit die Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15.07.2021 Leid und Trauer über das Ahrtal brachte, arbeiten die Ahrtal-Werke durchgehend, 7 Tage die Woche, an der Wiederherstellung der örtlichen Strom- und Fernmwärmeinfrastruktur. Trotz der verheerenden Schäden konnte die Fernwärmeversorgung bereits nach wenigen Tagen wieder sichergestellt werden. Nun ist es auch gelungen die Stromversorgung in Bad Neuenahr-Ahrweiler fast vollständig wiederherzustellen.
„Die Wiederversorgungsquote liegt bei nahezu 100%. Problematisch sind derzeit nur noch vereinzelte Anschlüsse, bei denen die Infrastruktur besonders hart getroffen war oder bei denen die zukünftige Nutzbarkeit des Gebäudes in Frage steht“ erklärt Thomas Hoppenz.
Oberste Priorität der Ahrtal-Werke bei der Instandsetzung war der Schutz der Bürgerinnen und Bürger, sowie eine möglichst schnelle Wiederversorgung der Bevölkerung. „Dass wir in der Lage waren, trotz des unbeschreiblichen Ausmaßes an Schäden vergleichsweise schnell alle Bürgerinnen und Bürger wieder mit Strom zu versorgen ist eine großartige Leistung unserer KollegInnen und MitarbeiterInnen, wie auch der vielen großzügigen Unterstützer und Partnerunternehmen. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken“ ergänzt Dominik Neswadba.
Nachdem nun zunächst die Wiederversorgung der Bevölkerung mit Strom gewährleistet ist, werden die Ahrtal-Werke mit einer vollständigen Sanierung des Stromnetzes beginnen müssen.
Kunden die in den nächsten Tagen, trotz vorhandener Prüfung und Inbetriebsetzung des Anschlusses durch einen eingetragenen Installateur, keine Stromversorgung vorfinden, werden gebeten die Ahrtal-Werke hiervon in Kenntnis zu setzen.
Im Zuge der aktuellen Arbeiten zur Wiederherstellung und Prüfung des Stromnetzes treffen Mitarbeiter oder Partnerbetriebe der Ahrtal-Werke aktuell wiederkehrend auf Anlagen, die, vermutlich durch unsachgemäße Inbetriebnahme nicht qualifizierter Dritter, eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Anlagen, die nicht den technischen Regelwerken entsprechen, unmittelbar abgeschaltet werden, sofern Gefahr für Leib und Leben besteht. Anlagen, die nicht den technischen Regelwerken entsprechen, von denen jedoch keine unmittelbare Gefahr ausgeht, werden nach einer Frist von 3 Monaten abgeschaltet.
Die Wiederherstellung der Stromversorgung geht mit großen Schritten voran.
Die positive Entwicklung der Aufarbeitung der durch die Hochwasserkatastrophe verursachten Schäden, konnte weiter fortgesetzt werden.
Bereits mehr als 83% der Einwohnerinnen und Einwohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler können aktuell wieder mit Strom versorgt werden.
„Wir können es nicht oft genug betonen“, so Dominik Neswadba „Wir danken allen großzügigen Helfern, Partnern und Unterstützern. Nur mit ihrer Hilfe kann die Stromversorgung nach einem derartig dramatischen Ausmaß an Infrastrukturschäden binnen verhältnismäßig kurzer Zeit wieder bereitgestellt werden.
Trotzdem sind wir uns dessen bewusst, dass jeder Einwohner der noch keinen Strom hat Geduld braucht. Deshalb arbeiten wir auch weiterhin mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft daran eine vollständige Versorgung schnellstmöglich zu realisieren.“
Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen, des durch die Hochwasserkatastrophe geschädigten Stromnetzes, arbeiten die Elektrofachkräfte der Elektroinnung partnerschaftlich mit den Ahrtal-Werke zusammen.
Die Elektroinnung weist darauf hin, dass um eine Gefahr für Leib und Leben auszuschließen
• Verteilungen / Zähleranlagen in den Gebäuden mit samt der darin befindlichen und gefluteten Einbaugeräten, ausschließlich durch eingetragenes Fachpersonal in Betrieb genommen werden dürfen
• von Helfern der Elektroinnung in Betrieb genommene Baustromverteiler, keinesfalls durch private Dritte abgeklemmt sowie die Hausinstallation zugeschaltet werden darf
• Zähleranlagen nicht eigenständig in nassen Räumen erneuert und in Betrieb gesetzt werden dürfen
Gemeinsam mit den Ahrtal-Werken konnten bereits mehr als ¾ aller Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder mit Strom versorgt werden.
Die Ahrtal-Werke und die Elektroinnung sind sich dessen bewusst, dass die Not groß ist und die aktuelle Situation viel Geduld bei allen EinwohnerInnen erfordert die bislang noch nicht wieder versorgt werden konnten.
Wir versichern Ihnen, dass wir mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft 7 Tage die Woche daran arbeiten, die Versorgung schnellstmöglich wieder herzustellen.
Bitte gefährden Sie nicht Ihr Leben und dass Ihrer Nachbarn, indem Sie eigenverantwortlich den oben genannten Hinweisen zuwiderhandeln.